Wenn ich bedenke, dass ICH mich nicht traute, eine einzige Formel zur Kapitalwertermittlung auf ein Kaugummipapierchen zu schmieren, um damit meine Investitions-Klausur zu retten, dann macht mich das Außmaß der Guttenbergschen "Schummelei" (was für eine Diminutiv für so einen professionellen Betrug) schon ein bißchen ärgerlich.
Aber ganz besonders frage ich mich: wie kann man als Doktor der Juristerei SO blöd sein? Zu glauben, dass das bei den ÜBLICHEN Rezensionen (und nicht, weil da ein kleiner Korinthenkacker aus der zweiten Reihe dem Karl Theodor die Symphatiepunkte nicht gönnt) niemanden auffallen würde? Allein dafür gehört ihm der Titel schon aberkannt. Und der Uni die Erlaubnis, Doktorarbeiten anzunehmen.
Zurücktreten braucht der wegen mir allerdings nicht. Politiker sind nun mal so, und bei DEM weiß man dann wenigstens, dass er sich gern mit fremden Federn schmückt - und Wahrheit für einen sehr dehnbaren Begriff hält. Auch alles nur Marketing.
By the way: das Thema meiner Diplomarbeit steht. Und die Zitiertechnik auch.
Erzangie - 21. Feb, 14:39
Langsam aber sicher treibt es mich zur Weißglut, dieses ständige angerufen werden. Heute bis jetzt 6 !!!!! mal, und wir haben gerade mal frühen Abend. Da geht noch was!
Seitdem ich den Microengelvater im Facebook aufgetan habe, glühen hier sämtliche Kommunikationskanäle. Und nicht nur meine, die vom Microengel auch. Er ruft hier acht bis zehn mal am Tag an. Ganz ehrlich: das geht mir auf den SACK!
Ich weiß. Elf Jahre sind lang. Und so allein ohne Möbel ohne Unterhaltung und nur mit einer diversen Flaschen Rotwein im Büro in Ddorf ist es langweilig. ABER UNS NICHT!
STÄNDIG will er wissen, was wir gerade tun und warum wir das tun. Was wir genau denken, was die Kleine denkt (Nix, außer, was gibbet zu essen) Es kann doch nicht die Lösung sein, einfach nicht mehr dran zu gehen! Vor allem, weil er es dann per Handy, ihrem Handy, Mail oder Facebooknachricht versucht.
Man bin ich froh, wenn hier wieder Ruhe herrscht. Nächste Woche habe ich meine letzte Chemorunde, könnte sein, dass ich dann ein bißchen ungehalten werde.
Erzangie - 20. Feb, 18:45
Der Microengelvater musste mir gestern abend leider nach einigen Erklärungen, Verschwurbelungen und langatmigen Umwegen zustimmen, als ich ihn ohne weitere Höflichkeiten eines Alkoholsuchtproblems bezichtigte.
*seufz*
Was sonst noch so an Schwierigkeiten an die Oberfläche ploppte, erzähle ich hier lieber nicht. Glaubt mir sowieso kein Mensch, mit welchen menschlichen Abgründen ich spießiges, erzkatholisches Engelchen mich in meinem Leben so rumschlage. Wenn´s das erste mal gewesen wäre, hätte es mir vielleicht noch die Sprache verschlagen. SO kann mich nicht viel nichts mehr erschüttern.
Ach man. Es hätte alles so schön rosarot sein können. Aber doch nicht in MEINEM Leben, was, BigBoss? Bei MIR doch nich...
Erzangie - 20. Feb, 10:56
Ich glaube, ich bleibe einsam und verlassen hier bei twoday zurück und die Karawane zieht weiter zu wordpress oder blog.de...
*Fähnchen schwenk*
Erzangie - 20. Feb, 10:54
Sehr fleißig war ich heute:
- 2 Maschinen Wäsche gewaschen und aufgehängt
- 1 Bewerbungspräsentation + Anschreiben erstellt und verschickt *daumendrück*
- 2 Anträge zur Post gebracht
- 1 Termin mit der Behörde vereinbart
- 1 Telefonat mit Exinnendienstleiter geführt und damit weit über alle Schatten gesprungen *stolzbin*
- 3 mal den Engelscollie spazieren geführt
- 392 Telefonate mit dem Microengelvater geführt (drei Tage und er geht mir auf den...aber sowas von)
- 392 mal innerlich "Heuwägelchen" gesagt, weil ich den Microengel über alles liebe
- 3 Blogeinträge geschrieben und wieder verworfen
Ich finde, jetzt habe ich mir extremcouching verdient. Und wenn das Telefon klingelt, schmeiß ich es aus dem Fenster!
Erzangie - 17. Feb, 21:06
Telenovela im Engelshaushalt.
Das Microengelchen hat heute ihren Vater das erste Mal seit ACHT Jahren am Telefon. Er ruft mehrmals an, muss immer wieder unterbrechen. Sie weint und weint und freut sich wahnsinnig. Er erzählt uns, unterbrochen von seinem Schluchzen, dass er in den ganzen Jahren immer wieder vor unserer Tür stand und zu feige war zu klingeln, und dass sie ihm verzeihen soll.
Dass ihre Schwestern und ihre leibliche Oma in Texas sie kennenlernen möchten. Dass er seine leibliche Familie (er ist als Baby von einem evangelischen Pfarrer adoptiert worden, der alkoholsüchtig war) nach Jahren des Suchens gefunden hat, und dass er sich nichts sehnlicher gewünscht hat, als den Kontakt auch zu seinen Kindern wiederzubekommen. Dass er Fehler gemacht hat.
Fehlt nur noch, dass ich in der Rolle der Mutter dramatisch an Krebs dahinsieche. Öhm...
Perfekter Plot für eine brasilianische SoapOpera. Da kommt doch kein Drehbuchautor drauf.
Und wie das alles angefangen hat? Ich habe sein Facebook-Profil gefunden und ihm eine Nachricht geschickt. Weil ich der tiefen Überzeugung bin, dass Kinder ihre Wurzeln kennen müssen, um ihre Flügel benutzen zu können. Und Flügel sind ja schließlich mein Thema, nicht wahr?
Erzangie - 15. Feb, 20:47
Da ich ergänzend zum Krankengeld noch irgendwo her Penunze bekommen muss, musste ich heute zur ARGE zwecks Arbeitsvermittlung. Dass ich nicht arbeiten kann, klärten die Arbeitsvermittlerin und ich in den ersten zwei Minuten. In den nächsten zwanzig Minuten plauderten wir dann über dies und das, ein sehr angenehmer Termin.
Der damit endete, dass die Arbeitsvermittlerin mir von der mitgebrachten Annonce einer Nachbarkommune, in der Arbeitsvermittlerinnen gesucht werden, abriet, weil "da verdienen Sie nichts und sie haben mit ziemlich vielen komischen Typen zu tun. Machen Sie lieber was im Stadtmarketing, das hat Zukunft."
q.e.d.
Erzangie - 14. Feb, 17:44
Eben gerade schrieb ich eine Mail, und keine halbe Stunde später schon die Antwort:
Mein Wirtschaftsförderungs-Professor wird meine Diplomarbeit betreuen!
Er wird mir auch helfen, mein Thema im Bereich STADTMARKETING *jubelmegafreuwiegeil* zu konkretisieren und die entsprechenden Kontakte herstellen.
Ich freue mich so sehr, das könnt ihr euch nicht vorstellen!
Ich, Diplom, Stadtmarketing!!!!
Erzangie - 14. Feb, 12:33
Das "prmmprmm" einer ankommenden SMS ist ein sehr angenehmes Geräusch, ich mag das. Denkt doch gerade jemand an mich und will mir eben etwas mitteilen.
Auch schön ist das glucksende Lachen aus dem Microengelzimmer, die sich "Drachenzähmen leichtgemacht" zum drölfzigsten Mal anschaut. Und das "pschtpfffrööööötpst" mit dem mein Kaffeemaschine signalisiert, dass die Kanne voll ist - ganz zu schweigen von leisem "warfwarf", das der Engelscollie im Traum von sich gibt, in dem sie glücklich einem Zug hinterherjagt. Mit viel "Pfffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffff" stylt sich der Pubertätsengel. Ein gutes Geräusch, das das etwas schiefe Summen des Pubertätsengels übertönt.
Mein Lieblingsgeräusch zurzeit aber ist dieses "tweettweet" der aus der Winterfrische zurückkehrenden Vögelein. Jetzt würde ich mir nur noch wünschen, das Gras wachsen zu hören. Das wäre bestimmt auch ein sehr schönes Geräusch.
Erzangie - 14. Feb, 10:27
In meine schlechte psychische Verfassung in der letzten Woche habe ich mich selbst hineingeschwurbelt. Nicht, dass ich nicht auch Grund gehabt hätte, aber dass ich mir meine von BigBoss geschenkte optimistische, lebensbejahende Grundeinstellung hab abkaufen lassen, bin ich selber schuld.
Währenddessen hilft mir diese Erkenntnis rein gar nicht. Unstoppbares Gedankenkarussell, nichts was mich von außen da raus holen kann.
Jetzt, wo es mir wieder besser geht, muss ich UNBEDINGT aufschreiben, damit ich das nur ja nicht vergesse und es mir beim nächsten Mal helfen kann: die einzige, die mein Leben lebt und meine Stimmung beeinflussen kann, bin ICH allein. ICH allein weiß, welche Kleinigkeiten gut für mich sind, die Dinge, die ich ganz allein jederzeit für mich selbst tun kann, um wirklich zu LEBEN.
Beim nächsten Mal werde ich viel früher schreien.
Erzangie - 13. Feb, 14:06
Diese Woche vier Verabredungen und vier kurzfristige Absagen - wegen Kopfschmerzen, Stress im Job und Erkältung. Dabei hätte ich diese Woche meine Freunde nötiger gehabt denn je - aber das wußten sie ja nicht. Vielleicht hätte ich einfach mal wenig bis gar kein Verständnis signalisieren sollen und lauter schreien, dann wäre ich nicht so grottenallein damit gewesen.
Erzangie - 12. Feb, 20:19
Nur noch 365 Tage, dann ist mein kleines Mädchen volljährig.
Unglaublicher weise wird die Kleine, die gestern noch im Kindergarten war, heute SIEBZEHN Jahre alt.
Mein Gott, bin ich etwa auch schon soo alt?
Erzangie - 11. Feb, 21:33