Dieser Frühling ist ja NUR FÜR MICH so schön gemacht worden. Vielleicht will BigBoss bei mir was gut machen und ich muss sagen: passt schon! :-))

Nie habe ich Frühling mehr herbei gesehnt als in diesem Jahr. Mir tut nix weh, mir ist nicht mehr schlecht, mich juckt nix, meine Kräfte kommen wieder...alles wird gut, wie sollte es auch anders sein, bei dem Sonnenschein?

Da lese ich heute ein Stellenangebot in der Tageszeitung, bei der quasi nur mein Name fehlt:

Hochschulabsolventin für das Wirtschaftsförderungsamt

Schwerbehinderte und Frauen werden bevorzugt (gut, kann ich beides ja bieten). Dann lese ich online genauer nach und finde die Anforderungen:

Fließendes Englisch (no Prob)
Erfahrung CRM (absolut no Prob)
Teamfähig, konzeptionelles Denken (no Prob)
Erfahrung im Veranstaltungsmanagement (yes, habbich)
Fließendes Chinesisch in Wort und Schrift selbstverständlich (WTF?????)

*seufz* ich wüßte echt mal gern, wer DAS alles bieten kann. Ich jedenfalls nich. Bewerbe ich mich stattdessen halt auf die Halbtagsstelle bei der Bäckerinnung. DAS kann ich.

"Ihr Dispositionsvermögen ist da sehr eingeschränkt. So ist das Gesetz, und sie haben sich der Anordnung des medizinischen Dienstes zu fügen! Ihnen bleibt da leider kein Spielraum."

Die haben sie doch nicht mehr alle. Aber nicht mit mir! Ich überlebe doch keine Krebserkrankung, um mir dann von einer Krankenkassentusse meine persönliche Freiheit beschneiden zu lassen! Wenn die glauben, die dürfen mein "Dispositionsvermögen" einschränken und mich vier Wochen von meinen Kindern trennen, dann lernen die mich kennen!

Ich glaube, es hackt. Ja bin ich denn hier im Dschungel oder was?

So eine verdammte Krankheit kostet schon genug Freiheit. Hab ich mir ja nich ausgesucht, und ich unterziehe mich dennoch jeder notwendigen Behandlung. Aber ich werde NICHT ohne meine Kinder in irgendsoeine verschnarchte Ommaklinik am Anus Mundi (danke Frau Lakritze) gehen, um dort Bällchen durchs Wasser zu ziehen! Da ERHOLE ich mich nich! Am ARSCH die Erholung!

Boah. Erzangie ->> sehr sehr echauffiert.

...war gestern. Auf der Hunderunde hing meinen Ladies ein quirliger Yorki in den Hosen. Er ließ sich partout nicht abschütteln, und da ich keinen zugehörigen Mensch fand, pflückte ich ihn ab und stellte fest, dass er kein Halsband trug.

Zum Glück kam er mir bekannt vor. Er leckte mir das Gesicht und freute sich offensichtlich, seinen Namen zu hören (REX, der königliche. Für einen Yorki!). Also schleppte ich ihn, meine eigenen Hunde an den Leinen hinter mir herziehend, einen Kilometer durch das Neubaugebiet zu seiner Familie.

"Ach, da isser ja endlich. Wir wollen weg!!"

Öhm. Ja, bitte, gern geschehen. Er hatte ja zum Glück noch alle Beine und seinen wedelnden Schwanz, OBWOHL er auf den Bahnschienen stand. Aber, macht euch mal keine Mühe, das is ja selbstverständlich für einen Erzengel. Was hatte ich erwartet?

Immerhin, eine weitere Feder für meine Flügel.

Um auch mal wieder etwas für meine Flügel zu tun, habe ich heute der Freundin meiner polnischen Nachbarin bei Bewerbungschreiben geholfen. Lebenslauf, Anschreiben, Deckblatt...die Gute kann nicht mit Word umgehen und kennt sich auch mit dem Bewerbungsthema nicht aus. Sie ist gelernte Umwelttechnikerin (eine fünfjährige polnische Ausbildung) und bewirbt sich bei Frau Pooths Klamotten-Discounter. Eine Schande! Aber typisch deutsch, die Ausbildung wird zwar anerkannt, aber sie hat es trotzdem schwer bei der Jobsuche.

Zum Dank bekam ich einen Packen Druckerpapier, eine herzliche Umarmung und eine Schachtel Pfasie Mleczko. Kennt ihr nicht? Ich auch nicht. Es sei eine polnische Leckerei, die sie schon seit Kindertagen lieben würden, sie sei süchtig danach.

Ich habe mich sehr gefreut. Und direkt probiert. Und sehr konzentiert auf meine Gesichtszüge geachtet, denn ich wollte die Umwelttechnikerin nicht beleidigen. Örx. Geht gaaar nicht, so süüüüüüüüß und schaumig und ..... die verdiente Feder muss als Belohnung reichen. Oder das Papier.

Habe mich doch entschlossen, einen Schwerbehinderten-Ausweis zu beantragen.

Seltsamer Status. ich FÜHLE mich ja gar nicht behindert, aber ich fühle mich ja auch nicht krank. Nun ja. Mal sehen, wofür es gut ist.

Bei strahlendem Sonnenschein werkelte ich frohgemut im Garten rum (für alle, die meinen Garten nicht kennen: eigentlich machts keinen Unterschied, ob ich da etwas tue oder nicht, der Garten sieht immer so aus, als könnte er einen Besuch der TineWittlerfürGärten gebrauchen). Dennoch: es tut ja auch den alten Gliedern gut, an der frischen Luft sich körperlich zu betätigen, also riß ich unschuldigen Löwenzahn aus, grub Löcher, entsorgte trillionen abgestorbene Efeublätter...andächtig bewundert vom Babyhund.

Offensichtlich suchte sie Inspiration. In einem unbeobachteten Moment riß sie mir Lavendel aus, entsorgte bunte Plastikeier und grub Löcher, in die sie ihre Kaustange steckte. Jetzt wartet sie sicher auf einen Kaustangenbaum, denn das mit dem Säen und Ernten hat sie schnell begriffen. Shelties sind ja soooo schlau!

Auf der Terasse sitzen
zwei Hunde zu Füßen
eine eiskalte Cola
ein gutes Buch (Wenn die Mondblumen blühen)
dem Kirschbaum beim um-die-Wette-blühen zusehen
und wissen, dass alle anderen Menschen arbeiten müssen

Ins Auto steigen
vom Parkplatz cruisen
Fenster öffnen
das erste Mal die coooole Sonnenbrille aufsetzen
an der Ampel den Magnolien beim Blühen zuschauen
und im Radio das Alltime-Lieblingslied hören