Jeder trägt sein Päckchen
Der Microengel trägt mit seinen jungen Jahren schon einiges auf den schmalen Schultern. Einen Vater, den sie nie kennengelernt hat, eine Mutter mit Vollzeitjob und Krebserkrankung und eine Hörschädigung, die nur von außen betrachtet nicht gravierend erscheint.
Gestern hatte ich ein langes Gespräch mit ihrem GU-Lehrer (GU macht es möglich, dass sie in einer Regelgrundschule und nicht in der Förderschule für Hören und Kommunikation unterrichtet wird) und dabei trat wieder einmal zu Tage, dass sie ein "besonderes" Kind ist, mit besonderen Schwierigkeiten. Wie Hohn klingt es mir dann in den Ohren, dass der Exerzengellover sich über meine Erziehung mokierte und damit Tischregeln oder "Konsequenz" meinte. Was es wirklich bedeutet, dieses Kind großzuziehen, davon hat er keinen blassen Schimmer.
Der Microengel ist so tapfer und stark. Und rennt vor lauter Tapferkeit und Stärke und Nichtverstehen, was die Welt im Kern zusammen hält, manchmal in die falsche Richtung. Meine Aufgabe ist es, Microengeluniversum und das "reale" (????) Universum der Anderen in Einklang zu bringen. Eine Schwierigkeit ist dabei, dass "die Anderen" nicht mitbekommen, dass der Microengel nicht mit den Ohren hört. Sie "hört" mit anderen Sinnen, sie liest Körpersprache, Lippen, Situationen und liegt oft erstaunlich treffsicher. Aber eben nicht immer. Die größere Schwierigkeit liegt darin, dass der Microengel nicht GLAUBT, dass sie daneben liegt, bzw. dass das mit der Hörschädigung und nicht mit dem bösen Willen der Anderen zusammenhängt. Und dass sie Vieles tief in sich vergräbt, anstatt darüber zu sprechen und sich Hilfe zu holen.
Typisch für Hörgeschädigte, das alles, sagt der GU-Lehrer. Und schwierig für alle, die eben nicht damit umgehen können oder wollen. Schwierig für mich, die Balance zu halten, und nicht alles mit der Taubheit zu erklären und zu entschuldigen. Schwierig für den Microengel, zu kompensieren was sie behindert. Schwierig das alles, manchmal.
Gestern hatte ich ein langes Gespräch mit ihrem GU-Lehrer (GU macht es möglich, dass sie in einer Regelgrundschule und nicht in der Förderschule für Hören und Kommunikation unterrichtet wird) und dabei trat wieder einmal zu Tage, dass sie ein "besonderes" Kind ist, mit besonderen Schwierigkeiten. Wie Hohn klingt es mir dann in den Ohren, dass der Exerzengellover sich über meine Erziehung mokierte und damit Tischregeln oder "Konsequenz" meinte. Was es wirklich bedeutet, dieses Kind großzuziehen, davon hat er keinen blassen Schimmer.
Der Microengel ist so tapfer und stark. Und rennt vor lauter Tapferkeit und Stärke und Nichtverstehen, was die Welt im Kern zusammen hält, manchmal in die falsche Richtung. Meine Aufgabe ist es, Microengeluniversum und das "reale" (????) Universum der Anderen in Einklang zu bringen. Eine Schwierigkeit ist dabei, dass "die Anderen" nicht mitbekommen, dass der Microengel nicht mit den Ohren hört. Sie "hört" mit anderen Sinnen, sie liest Körpersprache, Lippen, Situationen und liegt oft erstaunlich treffsicher. Aber eben nicht immer. Die größere Schwierigkeit liegt darin, dass der Microengel nicht GLAUBT, dass sie daneben liegt, bzw. dass das mit der Hörschädigung und nicht mit dem bösen Willen der Anderen zusammenhängt. Und dass sie Vieles tief in sich vergräbt, anstatt darüber zu sprechen und sich Hilfe zu holen.
Typisch für Hörgeschädigte, das alles, sagt der GU-Lehrer. Und schwierig für alle, die eben nicht damit umgehen können oder wollen. Schwierig für mich, die Balance zu halten, und nicht alles mit der Taubheit zu erklären und zu entschuldigen. Schwierig für den Microengel, zu kompensieren was sie behindert. Schwierig das alles, manchmal.
Erzangie - 21. Mai, 09:46
Dorothea (Gast) - 21. Mai, 11:00
Ich bewundere dich, wie du das alles meisterst - für dich und deine Kinder. Alle Achtung vor so viel Energie, Feingefühl, Ausdauer, Weitblick, Sachverstand und Humor.
antworten
Garfieldine - 25. Mai, 16:45
Die Kleine ist ein besonderes Geschenk. Das war von Anfang an klar, oder?
Mir wird es bei jedem Gespräch, bei jedem interessierten Nachfragen, und bei jedem Mal wo sie dir (immer noch!!!) nach dem Essen auf den Schoß klettert und schmust (Mama ist die kuscheligste) klar. Wir lieben sie, genauso wie sie ist. Und nicht ein Stück anders...
Leicht wäre langweilig, oder?
Mir wird es bei jedem Gespräch, bei jedem interessierten Nachfragen, und bei jedem Mal wo sie dir (immer noch!!!) nach dem Essen auf den Schoß klettert und schmust (Mama ist die kuscheligste) klar. Wir lieben sie, genauso wie sie ist. Und nicht ein Stück anders...
Leicht wäre langweilig, oder?